Kitefoilen oder Hydrofoilen ist viel älter als Du denkst. Die ersten Hydrofoils wurden in Tragflügelbooten im Jahr 1919 verbaut. Auch wenn sich die Form und die verwendeten Materialien verändert haben, ist das Grundprinzip nach wie vor dasselbe. Mango Carafino aus Hawaii war kurz vor der Jahrtausendwende der erste, der vom Kite gezogen mit dem Foil übers Wasser schwebte. Leider war damals die Zeit für Foils noch nicht reif. Erst von der Aufholjagd und dem Sieg durch Foiltechnik des Oracle Teams beim America's Cup inspiriert, wurden Hydrofoils Mitte der 2000er Jahre wieder weiterentwickelt und langsam marktfähig gemacht.
Wie funktioniert ein Hydrofoil?
Die Flügel eines Hydrofoils verhalten sich ähnlich wie bei einem Flugzeug. Bei zunehmender Geschwindigkeit wird Auftrieb erzeugt, welcher das Flugzeug zum Fliegen und das Kitefoil zum Schweben bringt. Dabei bestimmt die Größe, die Form, das Volumen und vieles mehr über den Auftrieb und die Abhebegeschwindigkeit des Foils. Über das Design von Front- und Backwing werden die Fahreigenschaften des Kitefoils bestimmt. Leichte und feste Materialien wie Carbon Komposit Stoffe werden immer öfter eingesetzt, denn diese reduzieren das Gewicht des Kitefoils.
Kitefoilen: Was sich in den letzten Jahren getan hat
Blickt man in etwa 5 Jahre zurück, waren nur wenige Kitesurfer an Kitespots, die plötzlich mit den futuristisch anmutenden Hydrofoil Boards am Strand auftauchten und über das Wasser schwebten. Doch wer waren diese Trendsetter und woher kam diese?
Zu dieser Zeit waren Raceboards (Slalomboards) mit Volumen und langen Finnen der letzte Schrei und es gab unzählige Bewerbe für Kitesurfer. Raceboards waren nicht ausschließlich bei den Geschwindigkeitsfanatikern beliebt, sondern auch eine gute Leichtwindalternative und die dazugehörigen Kites waren groß und gestreckt und lieferten den gewünschten Vortrieb.
Inzwischen wurden die Raceboards komplett von den Kitefoils vom Markt vertrieben und nur ab und zu sieht man in den Gebrauchtmarktbörsen eines dieser Relikte aus vergangenen Tagen. Der Wechsel von den Racern aufs Kitefoil hat einen interessanten Entwicklungsschritt übersprungen - nämlich die Einsteigerfoils.
Betrachtet man die Kitefoil Flügel von vor 5 Jahren,fällt sofort auf wie klein diese waren und dass es hauptsächlich Race Setups waren. Die Evolution beim Kitefoilen lief also rückwärts über die letzten Jahre, denn von Saison zu Saison wurden die Flügel größer. So zählte ein Frontflügel mit knapp 700 cm² vor wenigen Jahren noch als Anfänger Flügel! Heute empfehlen wir Anfängern meist Flügel mit 1.000cm² und mehr Fläche. Die größten Frontflügel zum Kitesurfen liegen bei etwa 1.500cm². Das heißt die Fläche des Frontflügels hat sich nahezu verdoppelt.
Kitefoilen: Was zeichnet ein gutes Kitefoil aus?
Die meisten Kitefoiler, egal ob Einsteiger oder Freerider, wünschen sich ein Kitefoil mit geringer Lift Geschwindigkeit, welches über Quer- und Rollachse äußerst stabil ist, um schnell und sicher neue Manöver zu erlernen. Eine geringe Geschwindigkeit beim Anfahren und auch während der Fahrt verhindert schlimme Stürze. Für Kitefoil Beginner und die meisten Freerider reicht eine Mastlänge von 80cm aus - erst für extreme Schräglagen ist es notwendig zu einem 96cm oder 110cm Mast zu greifen. Die Entscheidung ob Alu- oder Carbonmast ist in der Regel eine Preisfrage, wenn es jedoch um die Geschwindigkeit und Performance geht, ist Carbon ein Muss. Doch es gibt inzwischen auch einige performante und äußerst agile Alufoils zu einem attraktiven Preis am Markt.
FAZIT: Kitefoil Entwicklung
Ähnlich wie in anderen Funsport Bereich setzt sich auch im Kitefoil Segment zunehmend Qualität durch. An den Stränden sieht man immer mehr aktuelle große Freeride Flügel und trotz des höheren Einstiegspreises setzten auch viele Kitefoil Anfänger von der ersten Stunde auf ein Carbon Kitefoil.
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