Neoprenanzug Dicke für welche Temperatur

Der Neoprenanzug (engl. Wetsuit) ist für Wassersportler in Mitteleuropa und weltweit eine praktische Lösung, um bei den vorherrschenden Wassertemperaturen den Körper vor einer drohenden Unterkühlung zu schützen. Bei der Wahl des richtigen Anzugs und der Materialstärke gibt es einiges zu beachten, damit Du Dich beim Sport wohlfühlst, es weder zu warm noch zu kalt ist und die Bewegungsfreiheit so wenig wie nur möglich eingeschränkt sein soll. In diesem Beitrag erklären wir den Einsatzzweck von unterschiedlichen Materialstärken bei Neoprenanzügen und Neoprenbekleidung für die Wassersportarten Stand Up Paddling, Kitesurfen, Windsurfen und Wingfoiling. Darüber hinaus findest Du weiter unten eine Tabelle mit Neopren Materialdicke Empfehlung für unterschiedliche Wasser- und Lufttemperaturen.

Wie gewohnt bekommst Du hier im Kiteladen Blog Informationen aus erster Hand. Dafür haben wir uns mit dem Neopren Produkt Designer Warren Jeffrey von Prolimit unterhalten und uns die neuesten Trends und Informationen direkt beim Hersteller geholt.

Warren Jeffrey ist Südafrikaner und lebt in der Nähe von Kapstadt, er ist mit Wassersport aufgewachsen und direkt unter dem Balkon seines Büros erstreckt sich der bekannte Surfstrand von Muizenberg. Warren ist seit vielen Jahren ein wichtiger Teil des Prolimit Teams und beschäftigt sich intensiv mit der Optimierung und Neuentwicklung von Neoprenanzügen.

Prolimit Wetsuit Designer Warren Jeffrey

Neopren

Der Synthesekautschuk Chloropren (ISO 1043 – 1975) oder auch Polychloropren bzw. Chlorbutadien-Kautschuk genannt, ist umgangssprachlich als Neopren bekannt und wird sowohl in der Autoindustrie (Schall- und Schwingungsdämpfung) als auch für Wassersport Bekleidung zur Wärmedämmung eingesetzt. Erster Hersteller von Neoprenmaterial war die amerikanische Firma DuPont, welche in den 1930er Jahren zum ersten Mal Polychloropren im Emulsionsverfahren polymerisiert hat und zu Beginn unter dem Namen Duprene und erst später zu Neoprene umbenannt, auf den Markt gebracht hat.

Basismaterial

Grundsätzlich unterscheiden wir bei der Herstellung von Neoprenmaterial für den Wassersport drei unterschiedliche Grundmaterialien.

  • Chloropren (2-Chlor-1,3-Butadien) ist ein Derivat auf Erdölbasis und wird aus künstlichem Kautschuk hergestellt. Dieses Material ist in der Herstellung am günstigsten und kommt aus diesem Grund vor allem im unteren Preissegment sehr häufig zum Einsatz.
  • Limestone (Kalkstein) Neopren – anstatt von 1,3 Butadien (aus Rohöl raffinierte Petrochemikalie) kann nach einem aufwendigen chemischen Prozess auch abgebauter Kalkstein verwendet werden. Limestone Material hat sehr gute Dehnungseigenschaften, aber für den Abbau und die Produktion werden enorme Energiemengen benötigt.
  • Oystershell (Muschelschalen) Neopren – wird immer häufiger anstatt des nicht nachwachsenden Kalkstein zur Produktion von Neopren verwendet und stellt eine weitere nachhaltige Variante mit sehr guten Dehnungseigenschaften dar.
  • Naturkautschuk (Nature rubber) wird aus organischem Latex vom Kautschukbaum gewonnen. Zur Herstellung von Naturkautschuk ist kein Erdöl nötig und es handelt sich dabei um einen nachwachsenden Rohstoff. (Beispiel: Prolimit PF2 – Natureprene mit *FSC Zertifizierung)

*FSC Zertifizierung (Forest Stewardship Council®) – diese Auszeichnung wird ausschließlich an Produkte verliehen, welche eine nachhaltige Waldwirtschaft vorantreiben.

Neoprenanzug Innen und Aussen

Funktion und Wirkungsweise

Neopren ist ein sehr dehnungsfähiges und weiches Material, doch anders als gedacht ist nicht das Grundmaterial, sondern ein weiterer Bearbeitungsschritt für die hervorragenden thermischen Isolationseigenschaften verantwortlich. Durch eine sogenannte Aufschäumung des Kautschuks werden kleine Gasbläschen im Inneren gleichmäßig verteilt, welche in weiterer Folge für die Wärmeisolation bei Neoprenanzügen sorgen. Umso dicker das Material gewählt wird, desto besser schützt es vor Kälte – Neopren verhält sich auf die Dehnungsrichtung isotrop. Die Dicke des Materials verändert die Dehnungseigenschaften nur sehr unwesentlich, vielmehr ist es die Beschichtung und das Innenfutter, welche die Dehnung von Neopren einschränken.

Aufbau Neoprenanzug - Materialschichten

Damit man die Bedeutung und den Nutzen der unterschiedlichen Neoprenanzug Typen und der unterschiedlichen Dicken von Neoprenkleidung besser versteht, sollten wir uns die Beschaffenheit und die verschiedenen Schichten von Neoprenmaterial ansehen, um besser beurteilen zu können, welcher Wetsuit für welche Bedingungen geeignet ist.

Im Grunde besteht das Material für Neoprenanzüge aus mehreren Schichten:

  • Außen: Schutzschicht aus Nylon oder PVC
  • Mitte: Aufgeschäumtes Neoprenlaminat
  • Optional: Thermoschicht
  • Innen: schnell trocknendes Fleece

Jede einzelne dieser Schichten hat eine bestimmte Aufgabe. Die äußere Schicht ist sehr robust und soll den Wetsuit vor möglichen Beschädigungen schützen und im besten Fall auch wasserabweisend vor Verdunstungskälte schützen. Das verwendete Neoprenmaterial sorgt je nach Stärke für die Wärmeisolation und zusätzlich dazu werden Winteranzüge mit einem Thermo-Layer ausgestattet, welcher dafür sorgen soll, dass die Körperwärme im Inneren bleibt und nicht nach außen abgegeben wird. Das Innenfutter besteht in der Regel aus einem schnelltrocknenden Fleece, welches sich angenehm weich auf der Haut anfühlt. Die Flexibilität des inneren Layers beeinflusst aber auch den Stretch des Neoprenanzugs und wirkt sich damit direkt auf den Komfort des Produktes aus.

Prolimit Neopren mit Wingfoiler

Die richtige Dicke des Neoprenanzugs

Bevor wir näher auf die richtige Dicke des Materials eingehen, sollte man die Wichtigkeit der Materialstärke für die einzelnen Wassersportarten unterscheiden lernen. Beim klassischen Surfen (Wellenreiten) verbringt der Sportler mehr Zeit im Wasser als er tatsächlich auf dem Board steht. Stand Up Paddler, Windsurfer, Kitesurfer und Wingfoiler - mit der Ausnahme von Beginnern - verbringen den größten Teil der Session stehend auf dem Board und nicht im Wasser. Windsurfer, Kitesurfer und Wingfoiler verbringen zwar nicht so viel Zeit im Wasser, doch wenn diese Sportler auf dem Wasser sind, dann weht auch stets eine kühlende Brise, welche den Körper durch den Windchill (gefühlte Temperatur) schneller auskühlen lässt. Darüber hinaus ist auch der Aktivitätsgrad der jeweiligen Sportart ein ausschlaggebender Grund für die Dicke und die Art des Anzugs. In punkto Stand Up Paddling ist die Bewegungsfreiheit der Arme im Schulterbereich besonders wichtig - aus diesem Grund kommen bei dieser Sportart dünne Long John (Long Jane) Anzüge ohne Ärmel und mit ausgeschnittenem Schulterbereich bevorzugt zum Einsatz, welche im Oberkörperbereich auch mit diversen Tops oder Jacken kombiniert werden können.

Neopren Anzug

Die Bedeutung der Neoprenanzugdicke

Die Materialstärke von Neopren Bekleidung wird in der Regel bei allen Herstellern an den Ärmeln angegeben, die Kennzeichnung besteht dabei aus zwei unterschiedlichen Ziffern wie zum Beispiel: 4/3mm. Die erstgenannte Zahl bezieht sich dabei auf die Dicke des Materials im Bereich des Torsos und die zweitgenannte Angabe auf die Extremitäten wie Arme und Beine. Gemäß des menschlichen Kälteempfindens hat sich diese Entwicklung seit Jahrzehnten durchgesetzt.

„Die Zusammenhänge zwischen Wassertemperatur und Neoprenanzugdicke - Welche Neoprenanzugdicke ist bei welchen Wassertemperaturen empfehlenswert?“

Die Materialstärke gibt eine gute Auskunft darüber, für welche Wassertemperaturen der jeweilige Anzug geeignet ist und grundsätzlich hält ist ein dickerer Anzug länger warm. Neben der Dicke ist es aber auch die Art und Qualität des verwendeten Neoprenmaterials (Beispiel Prolimit: V4X Fabric, Natureprene®, Limestone Neoprene) in Kombination mit dem Innenfutter und der optionalen Thermoschicht, welche ausschlaggebend für die tatsächliche Wärmeleistung ist. Unter anderem wird aus diesem Grund auch zwischen Sommer und Winteranzügen unterschieden. Neoprenanzüge für den Sommer können zwar dieselbe Dicke wie im Winter aufweisen, dennoch sind diese nicht oder nur bedingt für den Winter geeignet. Für die Sommermonate ist das Ziel der Entwicklung auf warme Lufttemperaturen und gegebenenfalls kalte Wassertemperaturen (wie zB. am Atlantik) ausgelegt, hier bietet ein 4/3mm oder 3/2mm Anzug ausreichend Schutz vor dem kalten Wasser und lässt Dich an der warmen Luft nicht allzu sehr schwitzen. Sommeranzüge werden ohne zusätzliche Thermoschicht konstruiert und bieten maximale Flexibilität. Bei den warmen Anzügen für den Winter werden Materialstärken bis zu 6mm im Bereich des Oberkörpers verwendet und zusätzlich mit einer Thermoschicht und einem wärmenden Innenfutter kombiniert.

Neoprenanzug Temperatur Tabelle für Stand Up Paddler

Diese Tabelle richtet sich ausschließlich an geübte Stand Up Paddler, welche in der Regel beim Paddeln nicht ins Wasser fallen. Unerfahrene SUP-Beginner sollten in der kalten Jahreszeit, ohne Anleitung gar nicht aufs Wasser gehen.

Wassertemperatur Neoprenbekleidung Dicke kombiniert mit
24°C+ Boardshort Lycra
19°C bis 23°C Neopren Hose 1,5mm Lycra oder Top
16°C bis 19°C Long John 1,5-2,5mm event. Top oder Jacke
13°C bis 16°C Fullsuit Noprenanzug 4/3mm Neoprenmütze
1°C bis 16°C Trockenanzug Unterzieher gemäß Lufttemperatur

Durch das hohe Aktivitätsniveau beim Stand Up Paddeln und das geringe Risiko eines Wasserkontakts (Ausnahme SUP Surfing) werden bei dieser Sportart nur im oberen Temperaturbereich Neoprenanzüge genutzt. Bei kühlen oder kalten Temperaturen bietet ein spezieller SUP Trockenanzug deutlich mehr Bewegungsfreiheit im Vergleich zu einem dicken Neoprenanzug. Darüber hinaus transportieren Trockenanzüge den Schweiß des Sportlers nach außen ab, während Winter Neoprenanzüge dafür entwickelt werden, die Wärme und somit auch den Schweiß im Inneren zu behalten.

Prolimit Trockenanzug

Neoprenanzug Temperatur Tabelle für Kitesurfer, Windsurfer und Wingfoiler

Wie bereits weiter oben erwähnt, finden diese Sportarten hauptsächlich stehend am Board statt (Ausnahme Beginner). Aus diesem Grund muss bei der Wahl der richtigen Anzugdicke neben der Wassertemperatur auch die Lufttemperatur (inkl. Windchill) in Betracht gezogen und ein angemessener Kompromiss gefunden werden.

Wassertemperatur Lufttemperatur Neoprenbekleidung Dicke
24°C+ 22°C+ Boardshort und Lycra
19°C bis 23°C 19°C bis 27°C 3/2mm oder Springsuit
16°C bis 19°C 17°C bis 25°C 4/3mm
13°C bis 16°C 15°C bis 23°C 5/3mm 
10°C bis 13°C 10°C bis 20°C 5/3mm + Ice Vest
7°C bis 10°C 5°C bis 15°C 6/4mm 
4°C bis 7°C 3°C bis 13°C 6/4mm Hooded
0°C bis 4°C 0°C bis 10°C 6/4mm Hooded + Ice Vest

Prolimit Neoprenanzug mit Kitefoiler

Welche Faktoren beeinflussen die Wärmeisolierung des Neoprenanzugs

Damit ein Neoprenanzug in punkto Wärmeisolierung gut funktioniert muss man beim Kauf genau auf die Art des Neoprenanzugs, den Einstieg und die Passform achten. Grundsätzlich sollte man sich vor dem Kauf eines Wetsuits genau überlegen, in welchen Bedingungen (Wasser- und Lufttemperatur) man damit unterwegs sein möchte und wie das eigene Kälteempfinden im Vergleich zu anderen Wassersportlern verhält. Wenn von vornherein feststeht, dass man selbst eine „Frostbeule“ ist und andere Kite- oder Wingsurfer immer einen dünneren Anzug verwenden, sollte man auch diese Tatsache berücksichtigen.

  • Art des Neoprenanzugs – Wir unterschieden zwischen Sommer- und Winterneoprenanzügen. Sommerneoprenanzüge bieten viel Komfort, Sonnenschutz und einen sehr guten Stretch - dies erleichtert den Einstieg und schränkt Bewegungen kaum ein. Sie bieten ein wenig Schutz bei Grundberührungen und bieten zusätzlichen Auftrieb. Die Wärmewirkung hat bei diesen Anzügen eine untergeordnete Rolle. Winteranzüge hingegen haben als primäres Ziel den Schutz gegen Kälte und darum werden die Winter Fullsuits auch mit dickerem und oft hochwertigerem Neoprenmaterial ausgestattet. Umso hochwertiger das Neoprenmaterial und die Verarbeitung, desto flexibler fühlt es sich bei gleicher Wärmewirkung im Vergleich zu günstigen Modellen an.
  • Einstieg – Als Einstieg bezeichnet man bei einem Neoprenanzug die Art und Weise wie man den Neoprenanzug anzieht. Wir unterscheiden zwischen einem Backzipper, also einen Anzug mit Reißverschluss am Rücken und dem sogenannten Fronteinstieg, welcher das Anziehen des Surfanzugs von oben, mit einer wegklappbaren Halsmanschette vorsieht. Hier sind einige unterschiedliche Varianten im Umlauf, welche etwas besser oder schlechter ein Eindringen des Wassers über den Hals am Rücken verhindern, wenn man zum Beispiel beim Kitesurfen den Wasserstart praktiziert. Beide Varianten liefern je nach Modell sehr gute Ergebnisse. Das Anziehen eines Backzippers ist für ungeübte Wassersportler einfacher, aber im Trend der letzten Jahre liegen Fronteinsteiger.
  • Passform – Eine gute Passform ist besonders wichtig, damit ein Komplettanzug seine volle Wärmewirkung entfalten kann. Das Funktionsprinzip der Wärmeisolation bei einem Winterneoprenanzug sieht wie folgt aus: Im Inneren des Neoprenmaterials befinden sich kleine Stickstoffbläschen, welche eine gut funktionierende Kältebarriere bilden und die Abgabe von Körperwärme nach außen verhindert. Je nach Dicke und Art des Materials ist die Wärmeisolation besser oder schlechter ausgeprägt. Neoprenanzüge für Wassersportler (Ausnahme Taucher) werden auch als Semidry bezeichnet, denn im Inneren des Anzugs ist es vorgesehen, dass sich ein dünner Wasserfilm bildet, welcher sich an die Körpertemperatur anpasst und die Wärme gut verteilt. Durch die wärmedämmenden Eigenschaften des Neoprenmaterials und zusätzlich integrierter Thermo-Layer bei Winteranzügen und der beim Sport einhergehenden Bewegung wärmt die dünne Wasserschicht den Körper und dieser kühlt nur sehr langsam aus. Allerdings funktioniert dieses Prinzip nur, wenn der Fullsuit auch eng am Körper anliegt und zwischen Haut und Neopren keine Hohlräume gegeben sind. Ein Neoprenanzug unabhängig von der Dicke, sollte enganliegend sein, ohne Dich in der Bewegung einzuschränken.

Welche Rolle spielen Materialien, Nähte und das Innenfutter?

Sommeranzüge sollen einen guten Allround Schutz (Sonne, Windchill, Wassertemperatur) bieten und die Beweglichkeit so wenig wie nur möglich beeinträchtigen. Darüber hinaus sind die Anforderungen an einen Anzug für die warmen Monate im Jahr sehr gering, allerhöchstens ein schnelltrocknendes Innenfutter ist hier ein Kriterium. Hier sind es die hochwertigen Materialien und somit auch die höherpreisigen Anzüge, welche bei der gleichen Dicke eine bessere Flexibilität bzw. eine schnellere Trocknung ermöglichen. Leider gibt es keine einheitliche Materialbezeichnung, welche einen Vergleich des Neoprenmaterials oder Innenfutters zwischen unterschiedlichen Marken zulässt.

Winteranzüge werden jedoch mit Fokus auf eine gute Wärmeisolation bei bester Flexibilität, also mit Blick auf die geringste Neoprendicke, entwickelt und beinhalten aus diesem Grund mehr Features in Hinsicht auf Material, Nähte, Thermoschicht und Innenfutter.

  • Für die Wintersuits wird grundsätzlich eine dickere Materialstärke, aber auch höherwertiges Neopren verwendet, um eine gute Wärmewirkung und eine gute Flexibilität zu erreichen. Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass Winteranzüge mit einem Fronteinstieg mit oder ohne Hoody besser vor einem Wassereintritt schützen als Backzipper. Darüber hinaus bieten auch Klettverschluss Abschlüsse an den Beinen einen großen Vorteil im kalten Wasser.
  • Bei Nähten unterscheiden wir zwischen wasserdichten Nähten wie z.B. bei Prolimit FTM seams (Fluid Taping Method), glued and blindstiched seams (GBS) oder wasserdurchlässigen Nähten für wärmere Temperaturen wie die sogenannten Flatlock Seams. Während die wasserdichten, versiegelten Nähte einen hohen Aufwand in der Herstellung bedeuten und mehrfach geklebt von beiden Seiten bearbeitet werden müssen, um einen Wassereintritt und das Abkühlen des Körpers zu verhindern, stellen wasserdurchlässige Nähte eine gute Alternative für wärmere Temperaturen dar.
  • Das Innenfutter (Lining, Fleece) der Neoprenbekleidung ist mitunter für den Stretch, aber auch für die Thermobeschichtung bei Winteranzügen zuständig. Darüber hinaus sollte das Innenfutter schnell trocknen und sich angenehm auf der Haut anfühlen. Prolimit nennt das Innenfutter mit Thermo-Layer „Thermal Rebound™“ - optisch lässt sich bis auf die Farbe kein Unterschied erkennen, doch zwischen Neoprenmaterial und dem Fleece befindet sich in diesem Fall eine minimal dünne Aluschicht (Aludecke, wie man es von Sportveranstaltungen kennt), welche dafür sorgt, dass kaum Wärme nach außen abgegeben wird. Zusammen mit dem Neoprenmaterial bildet diese Schicht eine sehr gute Wärmeisolation.

Prolimit Neopren Icevest - Innersystem

Wie kann ich die Wärmeisolierung meines Neoprenanzugs optimieren - Welche Tricks gibt es, um noch wärmer zu bleiben?

Wenn Dein Ziel die maximale Wärmeisolierung ist, solltest Du beim Kauf der Neoprenbekleidung das Budget außer Acht lassen und einen hochwertigen und gut passenden Anzug mit entsprechender Dicke und Thermoschild kaufen. Ein Fullsuit mit integrierter Neoprenhaube verhindert das Eindringen von Wasser am Nacken und schützt gleichzeitig Deinen Kopf vor dem Auskühlen. Anders als gedacht kühlt der menschliche Körper sehr stark über den Kopf aus. Für eine gut funktionierende Wärmeisolation ist es auch nötig so gut wie keine oder gar keine Kleidung (Badehose, Shirt) unter dem Neoprenanzug zu tragen. Wenn man eine zusätzliche Wärmewirkung benötigt, dann empfehlen wir eine weitere Neoprenschicht wie eine Icevest oder ähnliches unter dem Neo zu tragen. Natürlich kann man auch einen Shorty unter dem Winteranzug tragen, allerdings schränkt dies die Beweglichkeit sehr stark ein. Neben der Wärmeisolation sollte auch das Einschränken des Wassereintritts an Händen und Füßen so gut wie möglich mittels Neopren Boots und Handschuhen verhindert werden.

Neopren Bekleidung

Was sind die Vor- und Nachteile von dickeren und dünneren Neoprenanzügen?

Grundsätzlich sollte das Ziel bei der Wahl der Neoprenkleidung eine gute Passform und die richtige Dicke für die angedachten Temperaturbedingungen sein. Einen dünneren Anzug als für die Temperaturen nötig zu wählen, macht keinen Sinn und kann mitunter gefährlich sein.

  • Die Vorteile von dünnen Anzügen liegen in der hervorragenden Flexibilität des Materials und dem damit verbundenen einfachen Ein- und Ausstieg. Mit einer dünneren Materialstärke nimmt natürlich auch die Wärmeisolation ab, daher werden dünnere Neos ausschließlich in wärmeren Temperaturen getragen.
  • Die Vorteile von dicken Surfanzügen liegen ausschließlich in der besseren Wärmewirkung. Wenn man so will, dann könnte man noch die bessere Auftriebswirkung und die dickere Schutzschicht bei einem Aufprall als positive Eigenschaft aufzählen. Die Nachteile bei dickeren Neoprenanzügen ist der abnehmende Stretch und die damit eingeschränkte Beweglichkeit, welche sich auch beim Ein- und Ausstieg negativ bemerkbar macht.

Bezüglich Wärmewirkung sollte man keine Kompromisse bezüglich Materialdicke machen, allerdings lohnt es sich in einen hochwertigen Neoprenanzug zu investieren, um bei der gleichen Materialstärke eine höhere Flexibilität und somit auch eine bessere Beweglichkeit beim Sport zu erreichen. Neben der besseren Beweglichkeit führen auch hochwertig verklebte und getapte Nähte zu einer längeren Lebensdauer und mehr Freude am Produkt.

Praktische Tipps zur Pflege meines Neoprenanzugs

Ähnlich wie ein Surfboard, ein Kite oder ein Wing ist auch ein Neoprenanzug ein Gebrauchsgegenstand, der über kurz oder lang ersetzt werden muss. Damit Deine Neoprenkleidung aber solange wie nur möglich verwendet werden kann, musst Du nur einige wenige Dinge beachten.

  • Wie kann ich sicherstellen, dass mein Neoprenanzug seine Wärmeeigenschaften behält?
    Neopren verändert seine Wärmeeigenschaften mit zunehmendem Alter nicht. Allerdings kommt es bei älteren Modellen oftmals vor, dass sich kleine Risse oder Löcher im Material bilden und dadurch die Wärmewirkung eingeschränkt wird. Darüber hinaus passiert es vor allem bei Fronteinstieg Anzügen, dass die Halsmanschette ausleiert und dadurch öfter Wasser in den Anzug eintritt, dies kann dazu führen, dass man subjektiv das Gefühl hat, der Anzug wäre nicht mehr so warm wie kurz nach dem Kauf.
  • Wie trocknet man einen Neoprenanzug?
    Das Wichtigste bei der Trocknung von Neoprenbekleidung ist die Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung. Aggressive UV-Strahlung macht das Neoprenmaterial spröde und trocknet es aus, dies führt auf lange Sicht zu Rissen und Schäden. Idealerweise hängt man den Anzug auf einen Kleiderbügel und lässt ihn an einem gut belüfteten, schattigen Ort zuerst außen und dann inside-out trocknen.
  • Loch im Neopren- kann ich meinen Anzug reparieren?
    Ja, Neoprenmaterial lässt sich sehr einfach und kostengünstig mit einem entsprechenden Kleber reparieren. Handelt es sich bei der Beschädigung um einen größeren Riss, der genäht werden muss, dann sollte man einen Fachmann hinzuziehen, der über eine entsprechende Nähmaschine und das Reparatur Know-how verfügt.
  • Mein Neoprenanzug stinkt, was kann ich machen?
    Jeder Wassersportler kennt den beißenden Geruch von stinkendem Neopren. In der Regel entsteht dieser, wenn die Neoprenbekleidung vor einer ausreichenden Trocknung verstaut wurde oder darauf vergessen wurde, die nassen Neoprensachen zu trocknen. Die gute Nachricht: Es handelt sich dabei nur um einen unangenehmen Geruch und die Haut reagiert bei erneuter Verwendung unverändert. Wenn Dich der Geruch von nassem Neopren stört, dann hilft nur eine gute Trocknung oder die regelmäßige Verwendung eines Neo-Shampoos.

Prolimit Neoprenanzug für Frauen
ProlimiteNeopren3

Unterscheiden sich Herren anzüge von Damen Suits in der Dicke?

Nein, Neoprenbekleidung für Frauen wird in derselben Materialstärke wie die von männlichen Wassersportlern gefertigt. Allerdings sind Surfanzüge für Frauen an die Körperstatur angepasst und bieten dem weiblichen Geschlecht eine bessere Passform und damit eine ideale Wärmeleistung. Darüber hinaus gibt es Geschlechterspezifisch keine Unterschiede - allerhöchstens die Farbwahl oder das Design wird für das jeweilige Geschlecht angepasst.

Ja, ein zu dicker Neoprenanzug kann die Körperwärme nicht nach außen abgeben und sorgt dafür, dass Du im Anzug zu schwitzen beginnst.

Glatthaut Neopren hat einen besseren Wirkungsgrad gegen Windchill, der Unterschied ist jedoch sehr gering. Die höhere Anfälligkeit von Glatthaut im Vergleich zu kaschiertem Neopren hat dazu geführt, dass kaum noch Glatthaut Neoprenanzüge gefertigt werden.

Ein hochwertiger Winter Neoprenanzug in der Dicke 6/4mm kostet bei Kiteladen im Onlineshop etwa € 499,-. Günstigere Modelle bieten eine geringere Wärmeleistung und eingeschränkte Flexibilität.

Ein Fullsuit für warme Temperaturen in der Stärke 4/3 oder 3/2 kostet bei Kiteladen im Onlineshop etwa € 250,-.

Der schulterfreie Long John (Long Jane) eignet sich je nach Temperatur in Kombination mit einem Neopren Top oder einer Jacke hervorragend für Deine Paddel Sessions.

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